Allgemeine Informationen
Tiefenseebach liegt etwas versteckt in einem kesselförmigen Seitental in der östlichen Fränkischen Schweiz, zu erreichen nur über das Ailsbachtal. Das fränkische Haufendorf liegt am Ufer des kleinen Mühlsees, welcher aus dem gleichnahmigen Mühlbach gespeist wird und als der tiefste See der Fränkischen Schweiz gilt (Ortsname!). Die Europäische APNOE-Gesellschaft führt deshalb hier ihre jährliche Hauptversammlung mit Tieftauchrekordversuch durch. Um diesen See rankt sich ob seiner unergründlichen Tiefe so manche schaurige Legende, und im lokalen Brauchtum finden sich zahlreiche Rituale rund um den See und das Wasser.
Wirtschaftlich von Bedeutung - nach dem Niedergang der Wurzenmühle und dem Selbstmord des letzten Müllers anno 1897 - ist das zahlreiche Vorkommen des "Fränkischen Zackenbrasse" (volkstümlich "Rechen" genannt), einer im Mühlsee endemischen Fischart, die als ausgesprochene Delikatesse gilt (eine Rezeptsammlung ist in Vorbereitung). Die Fränkische Zackenbrasse (Abramis brama triptera, Grub & Vernidib, 1965) ist ein naher Verwandter der Brachse und ebenso wohlschmeckend. Das von Gemeinderatsmitglied Peter Stuzer geführte Hotel "Zur Wurzenmühle" hat mehrere Auszeichnungen für seine Zackenbrassengerichte bekommen. In jüngster Zeit wurde versucht, im Mühlsee Galizierkrebse anzusiedeln, doch der Erfolg lässt noch auf sich warten.
Die beiden größten Arbeitgeber am Ort sind das Hotel "Zur Wurzenmühle" und die "Kurklinik Tiefenseebach" (KKTSB), welche mittlerweile auch international bekannt ist und jährliche Tagungen speziell zum Thema "Libidoprophylaxe" abhält.
Hauptwirtschaftszweig ist dennoch die Landwirtschaft, die Hochflächen um das Dorf sind zwar karg aber weitläufig, so dass sich für unsere Bauern eine Bewirtschaftung durchaus lohnt. Lohnen tut sich auch das neue Solarkraftwerk auf der Hochfläche westlich von Tiefenseebach - ein zwar bescheidener Beitrag zum Klimaschutz, auf den unsere Gemeinde aber besonders stolz ist.
Tiefenseebach unterhält seit mehreren Jahren eine Partnerschaft mit der italienischen Gemeinde Zampano am Lago Perforicato, einem Inselsee in der mittleren Adria. Uns verbindet eine geologische Besonderheit: Unsere Seen sind beide sog. Kaltwasser-Geiser.
Eine aufgrund der Entfernung etwas lockerere Partnerschaft verbindet uns mit der Kleinstadt Corazon del Oscuridad in Nicaragua (ca. 30 km östlich von Muy Muy), deren Stadtoberhäupter zufällig in Tiefenseebach übernachteten. Ratsmitglied und Hotelier Stuzer stellte den Kontalt zu Bgm. Karl Heinrich her (K. Heinrich sammelt südamerikanische Revolutionsbriefmarken). Ein gemeinsamer Besuch des Forchheimer Annafestes führte zu einem Gastgeschenk, welches derzeit noch in Tiefenseebach verweilt: Ein Ölgemälde der beiden "Massimi Leader" in vollem Revolutionsornat (Foto: Todtenbier).