Pilzsaison hat begonnen!
Frühjahrszeit ist Morchelzeit - und die Bewohner des Tiefenseebacher Gebürgs strömen in die Wälder, um eine in unseren Breiten seltene, in den Tiefenseebacher Wäldern aber häufig anzutreffende Pilzart zu sammeln: Die Eisenblaue Schlauchlorchel (Helvella tuberosa, eine Verwandte der Ohrförmigen Lorchel Helvella silvicola), die nicht wie viele Lorcheln giftig ist sondern als ausgezeichneter Speisepilz gilt.
Die Eisenblaue Schlauchlorchel erfreut sich vor allem deshalb so großer Beliebtheit, weil sie relativ groß wird - ausgewachsene Fruchtkörper sind bis zu 25cm lang - und vor allem wegen der Wuchsform. Als typischer Vertreter der Schlauchpilze (Ascomycota) sind die Fruchtkörper zylindrisch und hohl: geradezu ideal geeignet, um die Pilze zu füllen. Tatsächlich erinnert das in den Tiefenseebacher Haushalten am häufigsten anzutreffende Pilzgericht aufgrund seiner Hackfleisch-Füllung an die beliebten italienischen "Canneloni", wenngleich auch keine Sahnesoße verwendet wird sondern eine dicke sämige Soße aus Soßenlebkuchen.
Tipp fürs Wochenende: Im Hotel "Wurzenmühle" gibts während der Pilzzeit am Samstag und Sonntag die "Tiefenseebacher Pilzcanneloni" mit Giersch-Sauerkraut. Dazu ein helles Öko-Weizen der Tiefenseebacher Kommunion-Bräu - was braucht man mehr?
Hinweis der Gemeindeverwaltung: Um die Pilze zu schonen wurde schon 1963 eine "Sammelerlaubnis" eingeführt - Sammelscheine, die zum Ernten der Pilze berechtigen, werden ausschließlich an die Einwohner des Ortes ausgegegeben. Ausgabe ist Dienstag und Freitag, jeweils von 9-11 Uhr, im Rathaus, Zimmer 18. Die Verwaltungsgebühr beträgt 15 Euro. Bitte in bar mitbringen.
Abschließend noch ein paar aktuelle Fotos aus dem Wald oberhalb des Tiefensees: